Peterskopf Edersee, 13.05.2006

Arbeiter stürzen 380 Meter in die Tiefe

Am Samstag den 13. Mai gegen 15.10 Uhr ereignete sich ein schwerer Arbeitsunfall im EON Kavernenkraftwerk II Hemfurth Edersee was zu einem Großeinsatz von THW Korbach, Feuerwehren aus Hemfurth und Edertal, der Bergwacht Bad Wildungen und Willingen sowie dem Deutschen Roten Kreuz Bad Wildungen führte.

Ein THW-Höhenretter seilt sich 380m in dem Fallrohr zu dem Verletzten ab

3 Mitarbeiter einer Fremdfirma waren damit beschäftigt Sandstrahlarbeiten in einer Druckrohrleitung mit 6,5 Meter Durchmesser in einer Tiefe von 380 Metern bei einem Gefälle von ca. 45° durchzuführen. Dazu war ein Rohrbaugerüst als Fahrgerüst in der Druckrohrleitung, welches durch 2 Stahlseile gesichert wurde. Aus bisher ungeklärten Gründen riss eines der Stahlseile.

Das Gerüst ruckte kurz ein Mitarbeiter viel aus ca. 3 Meter Höhe auf die untere Ebene des Fahrgerüstes und verletzte sich dabei, ein anderer rutschte eine Strecke von knapp 50 Metern in den Auslauf des Rohres in das Strahlgranulat und konnte unten unverletzt aus dem Rohr geborgen werden. Der dritte Mitarbeiter blieb bei seinem verletzten Arbeitskollegen und wartete auf dessen Rettung. 

Zur Rettung der Verletzten wurden die Höhenrettungsgruppe sowie eine Bergungsgruppe des THW Korbach, die Bergwachten aus Willingen und Bad Wildungen, 2 Notärzte, 3 Rettungswagen, die SEG Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes Bad Wildungen und die Feuerwehren aus dem Edertal alarmiert. Der Einlass der Druckrohrleitung auf dem Peterskopf war durch einen Holzverbau in einen Schwarz/Weis - Bereich unterteilt. Alle Einsatzkräfte die im Schwarzbereich arbeiten mussten, wurden durch Schutzkleidung die von EON gestellt wurde geschützt. Hierzu gehörte auch der Atemschutz damit keine Stäube eingeatmet werden konnten. 

Durch das THW Korbach wurde dieser Holzverbau geöffnet. Ein Helfer der Bergwacht Bad Wildungen und ein Helfer der Höhenrettung des THW Korbach seilten sich dann zu dem in knapp 380m Entfernung liegenden Verletzen ab. Die beiden Höhenretter, die auf Grund einer Staubgefährdung mit Schutzanzügen und leichten Atemschutz ausgestattet wurden, erreichten nach knapp 40 Minuten den Verletzten. Nach einer Erstversorgung und Stabilisierung des Verletzten, wurde der nicht gehfähige Arbeiter auf einer Schleifkorbtrage gesichert. Der andere Arbeiter wurde mit seinem Auffanggurt während des Aufstieges gesichert. Während dieser Maßnahmen wurde durch die Bergungsgruppe eine Rettungsseilwinde die sich in einem Lager oberhalb der Druckrohrleitung befand in Betrieb genommen um den Aufstieg der Retter und dem Verletzten durchzuführen.

Diese Rettungswinde wird vor Ort von der Eon vorgehalten damit bei Notsituationen die Rettung unverzüglich vorgenommen werden kann. Die Rettung der Arbeiter konnte nach knapp 4 h beendet werden. Sie wurden nach ärztlicher Betreuung - auch durch den hinzugezogenen Notfallseelsorger dem Rettungsdienst übergeben, der die Verunfallten in die Krankenhäuser nach Bad Wildungen brachte.

Einsatznummer:8/2006
Eingesetzte Kräfte:---
Eingesetzte Fahrzeuge:MTW-HR, GKW 1
Einsatzdauer:---
Andere Einsatzkräfte:siehe Text


  • Ein THW-Höhenretter seilt sich 380m in dem Fallrohr zu dem Verletzten ab

  • Die Rettungsseilwinde wird in Betrieb genommen

  • Der Verletzte Arbeiter wird durch das THW betreut und auf der Schleifkorbtrage gesichert

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