Alarm um Mitternacht

Wenn Häuser einstürzen, Flüsse über die Ufer treten, Menschen in Gefahr sind, greift das Technische Hilfswerk ein“ so lautete der Titel in der März-Ausgabe des Geolino Magazins, dem Jugendmagazin des Wissenschaftsmagazin Geo.

Die Jugendgruppe des THW Ortsverbandes Korbach war Mittelpunkt einer 6-seitigen Reportage über die Jugendgruppen im Technischen Hilfswerk. Einen Wochenende lang begleiteten Sina Löschke, Redakteurin des Jugendmagazins aus dem Hamburger Verlagshaus Gruner+Jahr, sowie Stefan Warter (Copyright Bilder dieser Seite), ein professioneller Fotograf aus Berlin, unsere Jugendgruppe bei ihren „Einsätzen“.

Der Kontakt zwischen dem THW und Geolino entstand Anfang des Jahres 2005. Kurz nach der Tsunami-Katastrophe in Süd-Ost-Asien. Neben vielen weiteren Jugendgruppen im THW sammelte auch die Jugendgruppe des Ortsverbandes Korbach Spendengelder für die Opfer des verheerenden Seebebens beim Skispringen in Willingen. Um sicher zu sein, das dass gesammelte Geld von rund 3.300 Euro auch wirklich bei den bedürftigen Kinder ankommen, entschloss man sich, das Geld der UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen zu spenden. Genau zu diesem Zeitpunkt startete auch Geolino einen Spendenaufruf für das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Der Kontakt war geknüpft. Begeistert von der Jugendarbeit im THW entschloss sich die Redaktion von Geolino zu einer Reportage über das THW.

Im September vergangenen Jahres war es nun soweit. Ein langes Wochenende stand den jugendlichen Katastrophenschützern bevor. Am Samstagmorgen trafen Sina und Stefan im Ortsverband Korbach ein. Nach einen gemeinsamen Frühstück und kurzer Vorstellungsrunde startete man zu verschiedenen Übungsobjekten, um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des THW darzustellen.

Bei sommerlichen Temperaturen ging es zunächst zu unserem 10m hohen Kletterturm, wo es galt sich unter fachkundiger Anleitung der ÖGA Höhenrettung abzuseilen. Nach dem alle diese Herausforderung gemeistert hatten, ging es ohne Verzögerung schon zur nächsten Station.

An einem Fischteich wurde die Schmutzwasserpumpe Hannibalpumpe der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpe aufgebaut.

Dabei galt es, gemeinsam im Team von Jugendlichen und Erwachsenen viele Meter F-Schläuche miteinander zu verbinden und unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften "Arbeiten am Wasser"  die Saugleitungen im Wasser zu platzieren. Kurze Zeit später plätscherten schon 5.000 Liter Wasser in der Minute aus den beiden großen Schläuchen. Da auch diese Aufgabe in kürzester Zeit erfolgreich gemeistert wurde, entspannten sich alle bei gegrillten Würstchen und einer kleinen Bootstour auf dem Fischteich.

Am Nachmittag demonstrierte die Jugendgruppe die Möglichkeiten der technischen und biologischen Ortung. Bei der technischen Ortung kamen Geophone zum Einsatz, die Geräusche von Eingeschlossenen um ein vielfaches verstärken. Unter der biologischen Ortung im THW versteht man die Suche nach Vermissten oder Verschütteten durch speziell ausgebildete Rettungshunde.

Damit war offiziell der Teil des Reportage abgeschlossen. Was die Jugendlichen nicht wussten, die Jugendbetreuer hatten sich für die Abendstunden noch eine Einsatzübung vorbereitet.

Angenommen wurde ein Bahnunfall bei dem mehrere Waggons entgleist waren und es mehrere Verletzte gab. Aufgaben des THW’s waren die Rettung der Verletzten mittels einer Rettungsplattform aus dem EGS-System und das großflächige Ausleuchten der Einsatzstelle. Man konnte förmlich spüren, dass bei den Jugendlichen die Grenzen zwischen Übung und Einsatz ineinander übergingen. Die Aufgabe wurde unter einer großer Anzahl Beobachter couragiert und erfolgreich abgewickelt.

Bedanken möchten wir uns noch bei den Kameraden des Ortsverbandes Paderborn, die uns kurzfristig mit ihrer Schmutzwasserpumpe Hanniball aushalfen, da sich die Korbacher Pumpe im USA-Hochwassereinsatz befand, sowie bei den Kameraden des Ortsverbandes Marburg, die uns tatkräftig mit ihrer biologischen und technischen Ortung unterstützt haben, der Mimengruppe des DRK Kreisverbandes Korbach-Bad Arolsen, dem Notfallmanagement der Kurhessenbahn und allen, die dazu beigetragen haben, dass diese Aktion zu einem vollen Erfolg und vorallems ein unvergesslicher Tag für die Jugendgruppe wurde.





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